Rote-Hand-Briefe sind Aussendungen an medizinische Fachkreise, über die sich die Empfänger in der Regel nicht besonders freuen. Denn in ihnen informieren die Arzneimittelhersteller über neu entdeckte Risiken zur Anwendung ihrer Produkte, fehlerhafte Chargen oder Arzneimittelfälschungen. Die Konsequenzen daraus sind von Fall zu Fall verschieden. Oft müssen die Ärzte bei weiteren Verordnungen oder Anwendungen zusätzliche Risikoabwägungen vornehmen oder Vorsichtsmaßnahmen treffen, bisweilen wird auch die Zulassung eines Arzneimittels eingeschränkt, sodass es dann bei bestimmten Personen nicht mehr verordnet werden kann.
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft hat auf ihrer Website die Rote-Hand-Briefe seit dem Jahr 2000 gelistet. Die nachstehende Infografik zeigt die Aussendungen ab dem Jahr 2010 mit Herstellern und Produktnamen. In den Jahren davor machte die AKdÄ keine Angaben zu den Herstellern, die Fallrate war aber deutlich niedriger. Der Anstieg in den vergangenen Jahren wird auf die konsequente Umsetzung der Gesetze zur Arzneimittelüberwachung zurückgeführt.
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