Die Journalistin und ihr Virus

Ein Lehrstück für crossmedialen Medizinjournalismus

Mit zunehmendem Lebensalter tut sich bei der Suche nach Themen ein neuer Recherchepool auf: das persönliche Umfeld und schließlich man selbst. Da sind Todesfälle, schwere Erkrankungen, Aufenthalte auf der Intensivstation und viele weitere Ereignisse, die berichtenswert erscheinen. Mir persönlich geht es aber immer noch so, dass ich Enthüllungen über Freunde und Verwandte scheue und auch mich selbst nicht besonders gerne als Patient im Rampenlicht sehen würde.

Eine, die dieselben Bedenken hatte, sich aber mit Bravour darüber hinwegsetzte, ist die US-amerikanische Reporterin Meg Heckman.

Heckman leidet seit ihrer Geburt an Hepatitis C und hat sich vor kurzem aufgerafft, ihr persönliches Schicksal mit einer Berichterstattung über die Infektionskrankheit zu verknüpfen. Ihre Serienberichte beim Concord Monitor zeigen nicht nur, was es bedeutet, zugeich Subjekt und Objekt zu sein, sie sind auch ein Beispiel für guten crossmedialen Journalismus.

So lässt sich zwar das Primat des Printmediums meines Erachtens nicht ganz verleugnen, dennoch wurde das Thema auch online mit Multi- und Social-media-Elementen gut umgesetzt. Sehr gelungen finde ich etwa das Video, in dem Heckman erläutert, was sie bewegt.

Zur Concord Monitor Website

Auf der Website der amerikanischen Journalistenschule Poynter schreibt Heckman zudem, was sie an Erfahrungen aus dem Projekt mitgenommen hat. Für mich ganz wesentlich:

  • Der Nutzen der crossmedialen Aufbereitung, die dem Thema offenbar eine breite Resonanz bescherte und
  • die Erkenntnis, wie viel für die Person, über die berichtet wird, auf dem Spiel steht.

Zur Poynter Website

 


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